Haag/Oberbayern: Kupferstich, Wening, um 1750

„Marckh Haag“

Kupferstich von Michael Wening.

Mit Plattennummer : M 111 (= Rentamt München/Plattennummer 111).
Exemplar der 2. Auflage, um 1750 gedruckt.

Aus : Beschreibung des Churfürsten- u. Hertzogthumbs
Ober- und Nidern Bayrn. Rentamt München.

Darstellung : 25,5 × 70,5 cm
Blatt : 30,5 × 73 cm (mit Wasserzeichen)

Erhaltungsmängel :
Schwächerer Abzug, in einigen Partien ganz auslassend.
Das Blatt wurde professionell von Stockflecken gereinigt.

Für Alter und Echtheit garantieren wir!
Versand innerhalb Deutschlands frei.
Eine sorgfältige und sichere Verpackung ist selbstverständlich.

Kleiner Exkurs zu den verschiedenen Auflagen der Michael-Wening-Stiche :

Die altbayerische Topographie von Michael Wening erschien in 4 Bänden :
In der Reihenfolge : 1701 (Rentamt München),
1721 (Rentamt Burghausen), 1723 (Rentamt Landshut), 1726 (Rentamt Straubing).

Die Bände der ersten Auflage weisen noch keine Plattennummern (oben rechts) auf.

Hat man ein einzelnes Kupferstichblatt von Wening vor sich, so lässt sich aber dennoch nicht in jedem Fall bei einer fehlenden Plattennummer auf die Erstauflage schließen. Bei den kleineren Ansichten nämlich, mit mehreren Ansichten auf einem Blatt (= auf einer Platte), ist immer nur die oberste Ansicht rechts mit einer eingestochen Plattennummer versehen.

Ein Blatt m i t Plattennummer kann aus einer 2. oder evtl. 3. Auflage oder
aus dem Nachdruck-Reservoir des Bayer. Landesvermessungsamtes stammen.

Die 2. und 3. Auflagen wurde vermutlich zw. 1750 und 1790 f. gedruckt. Die Abzüge der 3. Auflage sind in der Regel schlecht, da die Kupferplatten bereits abgenutzt waren. Die Abzüge der 2. Auflage sind aber durchaus sammelwürdig. Sie weisen zwar schon häufiger kleine Plattenunsauberkeiten bzw. einzelne auslassende Druckpartien auf, aber sind noch in der Barockzeit gedruckt.

Etwas ganz anderes sind die Nachdrucke, die das bayerische Landesvermessungsamt, das im Besitz der Kupferplatten ist, viel später im 19./20. Jh. veranstaltet hat. Hier handelt es sich um „Nachdrucke“ im umgangsprachlichen Sinne, solche Abzüge bieten wir in unserem Antiquariat nicht an.

Ein ganz einfaches Merkmal zur Unterscheidung, ob man ein Original aus der Barockzeit oder einen Nachdruck vor sich hat : Die Originale waren alle in Bücher eingebunden u. zeigen die dafür typischen Merkmale.

Ein Seitenblick auf die Merian-Stiche zeigt, dass hier die einzelnen Auflagen kaum zu unterscheiden sind. Nur das geübte Auge des Graphikfachmanns vermag außer am Druckzustand auch am Papier frühere von späteren Auflagen zu unterscheiden; Hilfe leistet dabei freilich auch die Bibliographie von Lucas Heinrich Wüthrich : Das druckgraphische Werk von Matthaeus Merian d. Ae., Band. 4, Die großen Buchpublikationen II : Die Topographien.

Stets gesucht seltene Bücher, Stiche, Gemälde mit Bezug zu Haag i. Obb.

55 EUR