„Schloß Westerhofen“ (Stammham / bei Ingolstadt)
Kupferstich von Michael Wening, 1701.
Aus : Beschreibung des Churfürsten- u. Hertzogthumbs Ober- und Nidern Bayrn. Rentamt München.
Darstellung : 12 × 16,5 cm
Blatt : 15 × 20 cm
Erhaltung : Kräftiger, klarer Abzug.
Schwaches vertikales Papierfältchen, wenig auffällig (s. Abb.).
Unter Schrägschnittpassepartout in Museumsqualität (säure- bzw. holzfrei)
„Der Ort Westerhofen wird 1302 erstmals urkundlich erwähnt. Als Erbauer des Edelmannssitzes gelten der Ritter Bartholomäus Marendl (gestorben 1571) und dessen Ehefrau Susanne, geb. Stinglhamer zu Thürthenning (gestorben 1576), deren Grabplatte an der Pfarrkirche Stammham zu sehen ist. Zwischen 1585 und 1598 kam der Edelsitz an den Pfleger zu Stammham-Etting, Paul Garzweiler, dem 1604 durch landesfürstliche Konzession die niedere Gerichtsbarkeit übertragen wurde. 1692 verkaufte die Familie Garzweiler die Hofmark an den Kastner zu Ingolstadt und Hofmarkherrn von Schönbrunn, Johann Jakob Prugg, der das im Dreißigjährigen Krieg abgebrannte Schloss in seiner heutigen Gestalt wieder aufbauen ließ. Der neue Schlossbesitzer war eine nicht alltägliche Persönlichkeit: Er hatte die Türkenkriege in Ungarn mitgemacht, wurde 1693 geadelt, war dreimal mit adeligen Damen verheiratet und wurde 1703 vor der Ingolstädter Franziskanerkirche von einem Baukommissar mit dem Degen erstochen. Für die unmündigen Erben nahm bis 1727 ein kurfürstlich bestellter Lehensträger, der Münchener Bürgermeister und Stadtoberrichter Maximilian Joseph Vauhier, die Gerichtsbarkeit wahr. Durch Heirat von Anna Maria von Prugg kam die Hofmark in den Besitz der 1761 geadelten Schmid zu Kleinaigen und Schachten. Letzter Schlossherr war ab 1808 Franz von Schmid. 1823 wurde die Hofmark aufgelöst, das Schloss kam zunächst in Staatsbesitz und später in private Hände.“
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